Frühgeschichte

Tragwein liegt auf einer Anhöhe von 489 m, die Richtung Norden allmählich bis 700 m ansteigt, um dann steil zum Aisttal abzufallen. Im Osten und Süden begrenzt der Höhenzug von der Gschwendt über Allerheiligen zur Hochwart das Gemeindegebiet.

Das Gebiet von Tragwein ist sicherlich uraltes Siedlungsgebiet. Das beweisen die zahlreichen Funde aus der jüngeren Steinzeit (4000 - 1800 v.Chr.) bei Mayrhofer, Schmierreith 4. Die unfertigen Steinbeile lassen darauf schließen, dass diese dort auch gemacht worden sein mussten. Weitere Beweise sind die Fluß-Flurnamen, die sich nur von Mensch zu Mensch überliefert haben können. Auch klimatisch waren sicher die südlichen Abhänge zur Donau hin günstiger als die feuchten, nacheiszeitlichen Donauniederungen.


Funde

In Kriechbaum reiche Fossilreste der Fauna und Flora aus der letzten Zwischeneiszeit, vergesellschaftet mit verlorengegangener Kulturschicht (Holzkohle und Tierknochen).

Am Südhang von Tragwein 7 Steinbeile, Schädel und Knochen von heute unbekannten Tieren. Weiters: Flachbeile, Webgewichte, Pfeilspitzen aus Feuerstein, Lochbeile, Mahlsteine.

Funde aus der Bronze- und Eisenzeit sind im Gebiet von Tragwein nicht bekannt. Dazu ist zu vermerken, dass Bronze und Eisen wesentlich leichter verwittert und daher Funde naturgemäß seltener sind.


Besiedelung

In der jüngeren Steinzeit wurden die Leute sesshaft, begannen mit Ackerbau und Viehzucht und aufgrund der zahlreichen Funde bei Mayrhofer, Schmierreith 4, kann man annehmen, dass dort bereits eine Siedlungsstätte war. In unmittelbarer Nähe führt auch der alte Saumpfad von der Donau nach Norden vorbei, sodass sich als logische Folgerung eine Siedlungskontinuität bis in die heutige Zeit ergibt. Welcher Art die Bevölkerung zur Stein- und Bronzezeit war, ist nicht näher erfassbar. An der Schwelle zur Eisenzeit erschienen erstmals die Illyrer. Auf diese Besiedelung weisen die Flussnamen Aist (Agista) und Naarn (Nardina) hin.

Auf die Illyrer folgen ab ca. 500 v.Chr. die Kelten, die sich über ganz Mitteleuropa ausbreiteten. Im Zuge der Ausbreitung der Germanen kamen in den Raum nördlich der Donau Markomannen und Quaden, die unter König Marbod einen Germanenstaat im Sudetenraum bildeten, später die Rugier und Heruler.

Durch die Völkerwanderung kam es zu größeren Veränderungen in der Besiedelung. Von Westen dringen die Bayern vor und von Osten donauaufwärts (nach anderen Quellen aus Böhmen kommend) besiedelten slawische Elemente unseren Raum, wie die vereinzelt slawischen Namen in unserer Gegend beweisen.